Jhoan Vergara Java
Der Ursprung der Las Flores Farm reicht zurück ins Jahr 1990. Damals bewirtschafteten Edilberto Vergara und seine Frau Nubia Ayure eine kleine Fläche von nur 2ha in einem der heute bekanntesten Kaffeeanbaugebiete der Welt - Huila. Sie selbst sind Kinder von Kaffeeproduzenten und hatten wohl im Gefühl, dass dieses Stück Land ein enormes Potential hat. 16 Jahre später stellte Nubia dies mit der Teilnahme am Kolumbianischen Cup of Excellence unter Beweis. Mittlerweile war nicht nur die Anbaufläche von 2 auf 16ha gestiegen, sondern auch die Familie Vergara um 5 Kinder gewachsen. Nach dem Tod der Mutter vererbten die 5 Brüder nicht nur die Farm, sondern auch die Leidenschaft für Kaffeeanbau. Die neue Generation krempelte Las Flores ordentlich um, ersetzte die traditionellen Caturra Varietäten durch Java, Pink Bourbon oder Sidra und passt die Aufbereitungsmethoden dem Potential von Lage und Gattung an. Heute zählt Las Flores zu einem der progressivsten Produzenten Huilas. Während Carlos und Diego sich um die Kontrolle der Fermentation und Trocknung kümmern, befasst sich Jhoan damit die richtige Aufbereitung für jede Varietät zu finden, Experimente zu analysieren und die Farm über die Grenzen von Kolumbien hinaus zu repräsentieren. Dieser Java ist unser erster Kaffee aus der frischen Kooperation mit Las Flores. Die Varietät wurde im 19. Jahrhundert von den Niederländern direkt von Äthiopien aus in Indonesien eingeführt (daher der Name), wurde dann in Kamerun kultiviert, wo man ihre Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten entdeckte und über Costa Rica nach ganz Mittelamerika brachte. Wie so oft ging es damals ausschließlich um Resistenz, nicht um Geschmack. Heute weiß man, dass Java in hohen Lagen über 1600m sensationelle Geschmacksprofile liefern kann und als Alternative zu Gesha gesehen wird. Die 1750 masl von Las Flores sind daher das perfekte Terroir für diesen Kaffee. Auf dem Papier ist dieser Kaffee ein "washed" - ganz so einfach ist die Fermentation dann aber nicht. Zuerst werden die Kirschen für 24h oxidiert, dann 60h fermentiert und gewaschen und bei 55°C einem "Thermal Shock" unterzogen - einem besonderen Schritt der Aufbereitung den ihr vielleicht schon von Diego Bermudez Kaffees kennt. Im Anschluss wird der Kaffee 50h kontrolliert in maschinell getrocknet - eine Technik die sich immer mehr verbreitet und komplexe Geschmackprofile deutlich besser konserviert als unkontrolliertes "klassisches" Trocknen an der Sonne.